Veröffentlicht im Echinger Forum, Ausgabe 11/2025
Es wäre sicher falsch, in unserem Umgang mit der Umwelt von Krieg zu sprechen. Gleichwohl sind wir aber weit weg von einem friedvollen Grundverständnis mit dem Planeten Erde. Wenn man ehrlich ist, dann zeigen sich böse Unterdrückung, üble Ausbeutung, rücksichtlose Lebensgestaltung, mit denen wir ihm begegnen. Das Ergebnis nennen wir dann selbstverdienten Wohlstand. Damit dürfte es bald vorbei sein - zumindest vor dem Hintergrund der aktualisierten Klimadaten und einem "weiter so".
Dies hat Konsequenzen. Die sogenannte große Politik vermittelt weltweit keine erkennbar ernsthaften Friedens- und Überlebenskonzepte - das Eine ohne das Andere nicht denkbar. Man ist versucht, sich mit der Realität abzufinden und aufzugeben. Nur - das ist keine Option, wenn man auch nur einen Funken von Verantwortungsgefühl für die Zukunft hat. Wir von der ÖDP sind gewohnt, als Kleinpartei wenig institutionellen Einfluss zu haben. Das hat uns nie davon abgehalten, große Ziele auszugeben. Vielmehr erfordert es Mut und Kompetenz, vom Kleinen ins Große zu denken, ganz konkret im Einflussbereich der Gemeinde Eching.
Beim Thema Klima geht es letztlich um zwei Stoßrichtungen als Grundlage für Ziele und Maßnahmen. Erstens: Im Großen denken - den Mut aufbringen, sich auf den "Weg zu einer neuen Aufklärung" zu machen (Abhandlung des Club of Rome von 2017). Vereinfacht gesprochen ist Umweltschutz sowohl wirtschaftlich als auch ethisch neu zu überdenken! Zweitens: Im Kleinen konkret werden - mit den Anpassungs- und Schutzmaßnahmen innerhalb unserer Gemeinde, vor unserer Haustür. Für Eching bedeutete das unter Anderem zusätzliche Flächen generieren für Schutzpflanzungen, Moorvernässungen, innerörtliche Schattenspender, ein völlig neues Management der Oberflächenwasserentsorgung bzw. -Speicherung, Mobilitätskonzepte und vieles mehr. Jeder vermiedene Kilometer fossil basierter Fahrweg, jeder Quadratmeter Photovoltaik, jede eingebaute Wärmepumpe sind von Bedeutung. Jeder einzelne ist hier gefragt und kann beitragen, auch mit Anfragen oder Vorschlägen an den Klimabeirat (→ Internetpräsenz) !
Für mich fühlt es sich wie eine Art Friedensschluss mit der belebten Welt an, wenn ich mich auf das einlasse, was oben als CO2-Vermeidung geschildert ist. Das befriedigt mich weit mehr als es Verzicht bedeutet. Ein Friedensangebot muss stets hart erarbeitet werden - im Kleinen konkret werden ist hier die ausgestreckte Hand zum Friedensschluss. Ein motivierender Gedanke!
Als Nachtrag möchten wir gerne hinweisen auf das 2017 erschiene Buch "Wir sind dran" von Ulrich von Weizsäcker und Anders Wijkmann (→ Verlagsinformationenen), aus dem das Zitat des "Weges zu einer neuen Aufklärung" stammt. Die englische Titelgebung ist sinnigerweise "Come on"! Des Weiteren der dringende Hinweis auf das vom 2021 gegründeten Klimabeirat Eching mit erarbeitete "Integrierte Klimaschutzkonzept 2022" der Gemeinde Eching mit umfassenden Informationen. Neben Beratungstätigkeit und Öffentlichkeitsarbeit gehen die Empfehlungen des Klimabeirates direkt an den Gemeinderat, dessen Ausschüsse und die Verwaltung! Davon abgesehen sind wir mit einer Person, Markus Hiereth (→ Kontakt), im Gemeinderat vertreten und freuen uns über Anregungen und Mitarbeit von umweltpolitisch interessierten Bürgern!
Simon Wankner