Veröffentlicht im Echinger Forum, Ausgabe 01/2022
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
wenn Sie diese Ausgabe des Echinger Forums in Händen halten, ist es ziemlich genau ein Jahr her, seit die ÖDP im Echinger Gemeinderat auch personell vertreten ist. Wir, der ÖDP-Ortsverband und die Fraktion BfE/EM/ÖDP haben die vergangenen 12 Monate genutzt. Wir haben eine Reihe von Anträgen ausgearbeitet und im Rat zur Abstimmung gestellt. Die meisten davon haben eine Mehrheit gefunden und einige wurden zwischenzeitlich umgesetzt, wie z.B. die Errichtung zusätzlicher DogStations und der Antrag zur pestizidfreien Gemeinde. Auf die Umsetzung einer anderen, bereits beschlossenen Maßnahme warten wir nun jedoch schon ein ganzes Jahr, nämlich auf die Einführung einer Bürgerbeteiligungs-Software. In Unterschleissheim ist die Software "Consul" bereits im Einsatz [1] und ermöglicht allen Ortsansässigen eine digitale Bürgerbeteiligung, z.B. durch Initiieren von Abstimmungen oder die Teilnahme an Umfragen zu aktuellen gemeindlichen Themen. Dort können auch Ideen und Anregungen aus der Bürgerschaft (z.B. für die Verwendung des Bürgerhaushalts) eingebracht werden.
In der Gemeinderats-Sitzung vom vergangenen November [2] ging es uns um Verbesserungen beim ÖPNV-Angebot, speziell eine Anbindung der Ortsteile Ottenburg und Deutenhausen ist derzeit schlichtweg nicht vorhanden und an Sonn- und Feiertagen ist das öffentliche Nahverkehrsangebot auch in Eching und Dietersheim sehr überschaubar. Dies soll sich sobald als möglich ändern. Ebenfalls im November haben wir eine kommunale Förderung für die Errichtung von PV-Anlagen und zugehörigen Batteriespeichern beantragt [3], die der Rat mehrheitlich gutgeheißen hat. Eine entsprechende Förderrichtlinie ist derzeit in Erstellung - in Zusammenarbeit mit dem Klima- und Umweltschutzmanagement der Gemeindeverwaltung und dem Klimabeirat aus der Bürgerschaft. Unser Antrag [4] zur Standortanalyse für die Windkraftnutzung auf Echinger Flur steht noch zur Behandlung im Rat aus. Wir hoffen, dass wir auch bei diesem Thema zeitnah einen Schritt weiterkommen. Die Windkraft ist eine der entscheidenden Säulen der Energiewende.
Auch zwei junge Echinger Landwirtsfamilien haben sich Gedanken zur Ökologie gemacht, wie sie den Einsatz von teurem Mineraldünger (Kunstdünger) reduzieren und künftig noch mehr mit Kompost düngen können. Aktuell wird Grünschnitt aus Eching und Umgebung per Lkw zu entfernten Kompostieranlagen transportiert und danach wieder zurück, um auf die hiesigen Äcker ausgebracht zu werden. Eine Kompostieranlage vor Ort wäre ein wichtiger Baustein einer regionalen Kreislaufwirtschaft, spart Transportwege und kommt so Klima, Boden und Grundwasser zugute. Ein potenzieller Standort direkt an der Autobahn A92, Nähe Ausfahrt Unterschleißheim, liegt zwar im Landschaftsschutzgebiet, aber wäre weit genug entfernt von bestehender Wohnbebauung, um keine Geruchsbelästigungen zu verursachen. Aus unserer Sicht verträgt sich eine Kompostieranlage mit dem Flächennutzungsplan mindestens so gut wie der geplante Ausbau der benachbarten Autobahnanbindung. Wir unterstützen das Vorhaben der Landwirte daher voll und ganz.
Ein erfolgreiches und glückliches Jahr 2022 wünscht Ihr
Alexander Krimmer
Gemeinderat ödp